Rückblick
01.01.2010
Eine unvergessliche Fahrt mit Hindernissen
Eins steht schon fest: Noch in vielen Jahren wird es heißen: "Weist du noch damals, als wir mit der 41 360 nach Winterberg unterwegs waren und zuerst zugefrorene Weichen für ordentliche Verspätungen sorgten und schließlich der Zug kurz vor Siedlinghausen am Berg unter größter Kraftanstrengung scheiterte. Und wie schnell es dann doch gelang, in Bestwig eine Diesellok der Baureihe 218 aufzutreiben (inkl. dem passenden Lokführer, was gar nicht so leicht war..) die dann den Zug schiebend nach Winterberg brachte. Ein einmaliges Erlebnis, auch wenn es anders als gedacht bzw. geplant war."
Für mich wurden bei dieser Fahrt Erinnerungen an meine erste Mitfahrt (mit 14 Jahren, Februar 1978) in einem Dampfsonderzug von Münster nach Brilon Wald(!) wach. Damals beförderten 2 Loks der Baureihe 24 einen überschweren Zug und blieben kurz vor Brilon Wald sehr spektakulär liegen. Eine Fahrt die ich nie vergessen werde und so - bis Samstag - auch nicht mehr erlebt habe.
Auf dem Abschnitt von Bestwig bis kurz vor Siedlinghausen bin ich auf dem Führerstand der Dampflok mitgefahren. Die Lok hatte wirklich zu kämpfen mit dem schweren Zug, schaffte es aber ganz gut, bis ein junger Fahrgast aus Versehen in der Steigung die Notbremse zog. Nun musste der Zug in der noch mäßigen Steigung anfahren, was auch recht gut gelang, aber leider dazu führte, dass er nicht mehr schnell genug fuhr und somit in der stärksten Steigung der Strecke die vielleicht entscheidenen 5 km/h zu langsam war. Plötzlich fing die Lok "wie wild" an zu schleudern um schließlich wenige hundert Meter vor dem rettenden Bahnhof Siedlingshausen liegen zu bleiben. (Ich hab`s live gefilmt! grins...)
Überraschend schnell gelang es dann eine Schiebelok aufzutreiben und rasch ging es weiter nach Winterberg, wo bereits die Feuerwehr sehnsüchtig auf uns wartete um die Lok mit Wasser zu versorgen. Der Aufenthalt in Winterberg war natürlich nur noch sehr kurz. Pünktlich um 16:46 Uhr begann die Rückreise, die auch planmäßig bis Schwerte durchgeführt werden konnte. Leider waren in Schwerte mehrere Weichen eingefroren, die dann von unserem Zugpersonal mühsam freigelegt und aufgetaut werden mussten. Mit rund einstündiger Verspätung wurden schließlich die Ausgangsbahnhöfe erreicht. Bewundernswert: Trotz der massiven Verspätungen und des nur sehr kurzen Aufenthaltes in Winterberg waren unsere Fahrgäste überwiegend zufrieden, bei einem solchen "Dampfabenteuer" dabeigewesen zu sein. Denn eins war immer deutlich zu spüren: Das Zug- und Lokpersonal hat alles gegeben, mehr ging wirklich nicht.... (ET u. DTO)
So, genug geschrieben jetzt sind die Fotos dran.... Achtung: Weitere Bilder folgen.....
Viel Spaß beim Betrachten.
Ihr
Thomas Wermers
Arbeitsgemeinschaft Westfalendampf